Wenn von Südkorea oder koreanischen Städten die Rede ist, denken die meisten Leute zunächst an die Hauptstadt Seoul. Auch in Fernseh- oder anderen Nachrichtenbeiträgen über das Land wird primär aus und über Seoul berichtet. Busan, Hafenstadt im Süden des Landes, steht daher meist im Schatten von Seoul – zu Unrecht! Busan bietet nicht nur eine für asiatische Großstädte typische dynamische Atmosphäre, sondern hat auch in Sachen Natur und Kultur sowie Kulinarischem einiges zu bieten. In diesem Beitrag möchte wir daher die aus unserer Sicht Top Sehenswürdigkeiten in Busan vorstellen.
Busan – „Die zweite Stadt Südkoreas“
Zunächst zu der Stadt an selbst – Busan ist mit knapp 3,5 Mio. Einwohnern, gemessen an der Einwohnerzahl, nach Seoul die zweitgrößte Stadt Südkoreas. Die Stadt liegt knapp 325 Kilometer südöstlich von Seoul in der Provinz Gyeongsangnam-do. Besonders aufgrund der direkten Lage am Meer und den damit verbundenen Freizeitmöglichkeiten ist Busan für Einheimische und Touristen besonders attraktiv. Von Koreanern wird Busan aber nicht nur aufgrund der Bevölkerungszahl häufig auch als „zweite Stadt Koreas“ bezeichnet.
Trotz der möglichen hohen Lebensqualität und den geringeren Lebenshaltungskosten im Vergleich zu Seoul (insbesondere Wohnkosten), ziehen es viele junge Leute nach der Schule oder dem Studium vor, in die Hauptstadt Seoul zu ziehen. Die dortigen Universitäten genießen die beste Reputation und dem Arbeitsmarkt in Busan hängt der Ruf nach, keine besonders guten Jobchancen zu bieten. Auch die Jobs sollen gehaltsmäßig nicht mit denen in Seoul mithalten können. In der Tat ist der Arbeitsmarkt in Busan derzeit hart umkämpft und wohl nicht der attraktivste für Hochschulabsolventen, dennoch ist es für Außenstehende verwunderlich, weshalb Seoul für die Bevölkerung eine so viel größere Sogwirkung auslöst. Für Touristen ist Busan aufgrund der Mischung aus Stadt, Natur und der Lage am Meer und, wem es gefällt, dem pulsierenden Nachtleben, sehr attraktiv. Daher habe ich für euch anbei die Top 10 an Sehenswürdigkeiten in Busan zusammengestellt. In dem Beitrag über die Reise von Seoul nach Busan erfahrt ihr, wir man am bequemsten und am günstigsten mit dem Zug in die Hafenstadt gelangt. Wer mehr über Sightseeings in Seoul erfahren möchte, kann zu unserem Beitrag über die Sehenswürdigkeiten Seouls springen.
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Haeundae Beach
Haeundae Beach ist definitiv der bekannteste Strand Südkoreas. In den Sommermonaten (besonders am Wochenende) ist der Strand sehr gut gefüllt – die Sonnenschirme und die Badegäste reihen sich dann gerne mal wie die Sardinen in der Büchse aneinander.
Für den erprobten Mittelmeerurlauber sollte dies allerdings keine zu große Herausforderung darstellen – ein Erlebnis ist ein gut gefüllter Stand allemal. Wesentlich angenehmer ist es, Haeundae Beach in den Frühlings- oder Herbstmonaten zu besuchen. In diesen Zeiten steht einem entspannten Spaziergang an der Strandpromenade nicht im Wege.
Das Hard Rock Cafe in Busan
Was kann man an einem Strand noch machen, außer Baden und Spazierengehen? Nun, der Haeundae Beach liegt direkt in der Stadt. Dementsprechend gibt es in unmittelbarer Nähe des Strandes auch viele Restaurants.
Neben koreanischen Lokalen sowie Streed-Food-Restaurants findet sich direkt an der Strandpromenade des Haeundae Beach auch das Hard Rock Cafe Busan, welches erst im Jahr 2015 eröffnet hat. Wer also auf der Suche nach einem Hard-Rock-Souvenir aus einer Stadt ist, das noch nicht viele haben, wird hier fündig. K-Pop-Bilder an den Wänden verleihen dem Restaurant im Vergleich zu anderen Hard Rock Cafes auch eine individuelle koreanische Note. Bei meinem Besuch war zur Mittagszeit relativ wenig los und die Preise für das Mittagsmenü waren zwar teurer, aber für ein Hard Rock Cafe in Ordnung.
Hinweis: Das Hard Rock Cafe in Busan wurde leider im Jahr 2018 geschlossen.
Dongbaekseom Island und das Nurimaru APEC House
Bei Dongbaekseom Island handelt es sich um keine Halbinsel beim Haeundae Beach. Die Halbinsel kann zu Fuß vom Haeundae Beach aus erreicht werden (ca. 15 Minuten) 😉 . Zentrum der Insel ist der Dongbaekseom Park, der einen kurzen Spaziergang in der Natur ermöglicht.
Am Ende des Parks befindet sich das Nurimaru APEC House, welches extra für den im Jahr 2005 stattgefunden Gipfel der Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsgemeinschaft (Asia-Pacific Economic Cooperation) errichtet wurde. Das Nurimaru APEC House ist heute eine Art Museum und kann kostenlos besichtigt werden. Teil des Gebäudes sind Sitzungsaal sowie eine Art Lobby/Pausenraum, von welchem man auch einen beeindruckenden Blick auf den Pazifik hat.
Der Rundgang im Gebäude ist kurz aber interessant, auch angesichts der Tatsache, welche Leute hier gesessen sind. Auch ist es eher ungewöhnlich, dass für einen einmaligen zweitägigen Gipfel im Jahr 2005 ein solcher Aufwand betrieben wurde und das Gebäude heute nur noch als Museum dient. Der Besuch des Dongbaekseom Parks und des Nurimaru APEC Houses wird am Ende noch mit einem tollen Ausblick auf Busan und die Gwangalli Bridge beloht – am Ausgang des Hauses befindet sich eine Besucherplattform, von der auch sich tolle Fotos schießen lassen.
Busan One Asia Festival
Am Haeundae Beach finden auch öfters größere Entertainment-Veranstaltungen statt. Beispielsweise werden größere Fußballspiele während der Weltmeisterschaft über Videoleinwände übertragen. Bekannt ist der Strand auch für das jährlich im Oktober stattfindende Busan One Asia Festival. Das ganze Event dauert zwei Wochen. Beim Busan One Asia Festival dreht sich alles um asiatische Kultur. Neben klassischen Konzerten treten hier auch bekanntes K-Pop Idols auf! Für alle, die im Oktober in Busan sind, wäre das also eine gute Gelegenheit einmal ein K-Pop-Konzert live zu erleben!
Anfahrt: Haeundae Beach ist am besten mit der U-Bahn Linie 2 zu erreichen. Ausstieg bei der gleichnamigen U-Bahn-Station. Von der Bahnstation geht man noch etwa fünf Minuten zu Fuß, um den Strand zu erreichen.
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Gwangalli Beach
Der Gwangalli Beach ist etwa 1,4 Kilometer lang und befindet sich westlich vom Haeundae Beach. Das Wahrzeichen des Strandes ist die Gwangang Bridge, welche die Distrikte Haeundae-gu und Suyeong-gu verbindet. Die Gwangang Bridge ist nach der Incheon Bridge die zweitlängste des Landes und wird dem ein oder anderen bereits aus Musikvideos oder anderen TV-Beiträgen bekannt sein.
Wie Haeundae Beach, eignet sich der Gwangalli Beach auch für Spaziergänge oder zum Baden. Am beeindrucktesten ist der Gwangalli Beach aber definitiv nach Sonnenuntergang! Der Blick auf die bunt angestrahlte Gwangang Brücke sowie die beleuchtete Strandpromenade, in der sich viele Restaurant, Casinos und auch Love-Hotels befindet, ist etwas, dass man in Mitteleuropa nicht so oft sieht! So suchen, besonders am Wochenende, junge Koreaner Gwangalli Beach auf, um z.B. Fotos vor der beleuchteten Gwangang Bridge zu machen, oder um einfach nur ein Picknick am Stand zu genießen. Die Atmosphäre ist dabei ruhig und entspannend und nicht mit lauten Grillabenden zu vergleichen, die man aus Deutschland kennt. Wer hier ein Picknick machen möchte, sollte im Anschluss auf jeden Fall seinen Müll mitnehmen.
Zusammenfassend eignet sich Gwangalli Beach also am besten für einen Besuch nach Sonnenuntergang – ihr werdet es nicht bereuen!
Anfahrt: Gwangalli Beach ist ebenfalls direkt mit der U-Bahn Linie 2 zu erreichen. Ausstieg bei der Station Gwangan. Von dort aus geht man noch etwa 7 Minuten bis zum Strand.
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Seomyeon- beonders Nachts eine Sehenswürdigkeit in Busan
Seomyeon ist einer der Innenstadtbereiche von Busan. Die Aussage steht bewusst im Plural, da es in Busan nicht einen Innenstadtbereich („Downtown“) gibt, in dem sich alle tummeln und shoppen, wie beispielsweise in München die Fußgängerzone zwischen Stachus und Marienplatz oder in Düsseldorf der Bereich Altstadt/Königsalle. Eine weiteres sehr belebtes Viertel ist z.B. Nampodong, welches sich an der U-Bahn-Linie 1 befindet. Von den Innenstadtvierteln ist Seomyeon aber meiner Meinung nach das beeindruckendste Viertel in Busan!
Auch in Seomyeon befinden sich viele leuchtende Gebäude, aus denen oft K-Pop-Lieder dröhnen und hinter denen sich z.B. Geschäfte, Restaurants, Cafés und sogar kleine Spielhalle verbergen. Bei den Spielhallen handelt sich aber um nichts Verruchtes oder Rotlichtmäßiges, vielmehr verbringen hier junge Koreaner nach der Schule oder Uni ihre Freizeit und spielen an Spielautomaten. Teilweise befinden sich in den Spielhallen auch Attraktionen wie etwa Fahrgeschäfte, die man bei uns, auch von der Größe her, eher von der Kirmes oder dem Münchner Oktoberfest kennt ;).
Seomyeon ist ein abendliches Weggehviertel und in den Straßen rundherum kann man auch sehr gut essen. Besonders zum empfehlen ist das Gericht „낙지볶음“ (Nakiji-bokkeum). Dabei handelt es sich um ein in der Pfanne gebratenes Tintenfischgericht (scharf), mit der bekannten roten Pfeffer-Paste und verschiedenem Gemüse wie Zwiebeln – also ideale für alle, die in einer Stadt am Meer auch etwas mit Fisch essen wollen. Leider habe ich vergessen, in welchem Lokal genau ich in Seomyeon das Nakji-bokkeum gegessen habe, aber wenn ihr die Koreaner auf der Straße oder in eurer Unterkunft fragt, kennen sie sicher die besten Adressen ;).
Anfahrt: Seomyeon ist sehr einfach über die gleichnamige U-Bahn-Station an der Linie 1 und 2 zu erreichen. Bei der Station handelt es sich auch um die wichtigste Umsteigestation der Stadt.
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Gamcheon Culture Village
Das Gamcheon Culture Village (früher „Gamnae“) entstand in Folge des Koreakriegs im Jahr 1958 und liegt etwas oberhalb der Stadt, das Dorf ist daher nur mit dem Bus zu erreichen. Aufgrund seines Aussehens wird das Gamcheon Culture Village auch als das „Machu Picchu von Busan“ bezeichnet und ist eine der bekanntsten Sehenswürdigkeiten in Busan. Dieser Name hebt auch die einmaligen Charakteristika des Dorfs hervor. Im Gamcheon Culture Village ist jedes Haus so gebaut, dass es nicht die Aussicht des dahinter liegenden Hauses versperrt. In dem Dorf leben auch heute noch Menschen, weshalb man sich in den Straßen auch ruhig und respektvoll verhalten sollte. Das Dorf gibt so einen authentischen Einblick in das Stadtbild der Vergangenheit.
Für die Besichtigung des Kulturdorfs sollte man etwa eine Stunde einplanen. Zwar ist das Gamcheon Culture Village einer der Haupttouristenspots von Busan, unter der Woche ist der Besuch aber wirklich entspannt, große Menschenmassen muss man nicht fürchten.
Gleich am Eingang gibt es ein Büro, in dem man sich eine Orientierungskarte für das Dorf abholen kann, wirklich verlaufen kann man sich darin aber nicht ;). Die Karte dient vielmehr dem Zweck, dass man ausgewiesenen „Stationen“ innerhalb des Dorfs besucht (z.B. „Little Museum“, „Artshop“, „Haus des Lichtes“ oder im „Haus des Friedens“) und dort einen Stempel bekommt. So bricht also schon einmal schnell das Sammelfieber aus ;). Wenn man alle Stempel gesammelt hat (9 Stück), gibt es in dem Büro am Eingang ein kleines Geschenk. Welches genau, verrate ich natürlich nicht!
Im Gamcheon Culture Village befindet sich auch ein Cafe, von dem man eine sehr schöne Aussicht auf die Häuser darunter und das Meerpanorama hat. Es gibt auch mehrere Besucherplattformen, von denen sich gute Panoramafotos machen lassen. Ein beliebtes Fotomotiv ist die Statue des „kleine Prinzen“, die ihr sicher auf dem Weg sehen werdet. An einigen Häusern kann man auch kleinere Souvenirs oder Tee in kleinen Gläschen kaufen.
Für einen entspannten Nachmittag ist das Dorf aufgrund seines einzigartigen Bildes und seiner ruhigen Atmosphäre auf jeden Fall zu empfehlen und eine Sehenswürdigkeit in Busan, die man nicht verpassen sollte!
Anfahrt: Am besten fährt man zu der U-Bahn-Station Goejeong, welche an der Linie 1 liegt und geht dort zum Exit Nummer 1. Von dort nimmt man den Bus Saha 1-1 (ein eher kleinerer Bus). Die Fahrt zum Gamcheon Culture Village dauert etwa 15 Minuten. Falls es steil bergauf geht, sitzt ihr im richtigen Bus ;). Ansonsten fragt vor der Fahrt lieber nochmal den Fahrer, die meisten koreanischen Busfahrer können zwar nicht viel Englisch, ein einfaches Nicken bzw. Abwinken hilft aber in vielen Situationen schon einmal. Aus dem Bus aussteigen müsst ihr dann bei der Station „Gamjeong Elementary School“. Gleich gegenüber von der Station befinden sich der Haupteingang des Gamcheon Culture Village, welchen man auch schon aus dem Bus sehen kann, sowie das Besucherbüro, in dem ihr auch die Orientierungskarte bekommt. Der Eintritt für das Gamcheon Culture Village ist frei. In den Monaten März bis November ist das Dorf zwischen 9 – 18 Uhr und zwischen Dezember bis Februar von 9 – 17 Uhr für Besucher geöffnet.
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Lotte Department Store in Gwangbok (Lotte Town)
Das Lotte Department Store ist eines der größten Einkaufszentren Südkoreas. Das Einkaufszentrum ist Teil des geplanten Baukomplexes Lotte Town, in welchem sich auch der im Bau befindliche Busan Lotte World Tower befindet. In dem Einkaufszentrum, das im Jahr 2009 eröffnet und somit noch vergleichsweise neu ist, findet man viele verschiedene koreanische und ausländische Marken. Das Highlight aus meiner Sicht ist aber definitiv die Besucherplattform („Sky Park“) im 11. Und 12. Stockwerk. Von dort aus hat meinen einen tollen und kostenlosen Blick auf den Hafen und die gesamte Stadt! Auf diesem Stockwerk befindet sich auch ein Cafe, so dass man hier auch mit einem Getränk entspannen kann.
Neben dem Sky Park ist das Einkaufszentrum auch für die Musikwasserspiele bekannt, die in Form verschiedener beleuchteter Wasserfontänen innerhalb des Gebäudes (in der Hauptlobby) zu sehen sind. Die Wasserspiele finden, soweit ich mich erinnern kann, immer zur vollen Stunde statt und dauern einige Minuten. Bei den Indoor-Wasserfontänen handelt es sich um die größten dieser Art, wofür sich das Lotte Department Store in Gwangbok auch einen Platz im Guiness Buch der Rekorde gesichert hat.
Anfahrt: Das Einkaufszentrum ist mit der U-Bahn-Linie 1 erreichbar. Haltestellte ist die Station Nampo, Ausgang Nr. 10. Das Lotte Einkaufszentrum in Gwanbok hat jeden Tag von 10.30 bis 20.00 Uhr geöffnet.
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Busan Songdo Skywalk
Der Songdo Skywalk liegt direkt am Songdo Beach in der Nähe des Amnam Parks und des Jagalchi Fischmarktes. Der Skywalk verbindet den Strand mit einer kleinen Insel im Meer. Insgesamt läuft man ca. 15 Minuten auf der Plattform. Da es sich um eine öffentliche Plattform handelt, kostet der Songdo Skywalk natürlich keinen Eintritt.
Der Songdo Skywalk ist nach Sonnenuntergang beleuchtet und somit empfiehlt es sich, abends hierher zu kommen! In der Nähe der Strandpromenade befinden sich auch ein paar Restaurants.
Anfahrt: Der Strand liegt etwas außerhalb des Stadtzentrums und ist mit dem Bus erreichbar. Auf der U-Bahn Linie 1 steigt man entweder bei der Station Nampo oder Jagalchi aus. Von dort aus nimmt man entweder den Bus 7, 30 oder 96 und steigt bei der Station Songdo Beach aus. Die Fahrzeit beträgt ca. 15 Minuten.
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Yonggunsa Tempel
Zugegeben, bei einem Koreatrip kommt man an so manchem Tempel vorbei, aber der Yonggunsa Tempel ist ein ganz Besonderer und definitiv einen Besuch wert! Normalerweise findet man die koreanischen Tempel eher in den Bergen oder in der Stadt. So gibt es auch in Busan mehrere kleinere Tempelanlagen. Der Yonggunsa Tempel hingegen steht direkt am an der Küste und wurde im Jahr 1367 während Goryeo Dynastie von Buddhisten errichtet. In Kombination mit dem unruhigen Pazifik ergibt sich so eine einmalige Atmosphäre! Für die Besichtigung sollte man etwa eine Stunde einplanen – der Eintritt ist auch hier kostenlos. Über mehrere Treppenwege, die an der Küste entlang führen, gelangt man zu verschiedenen Besucherplattformen. Falls man den eigentlichen Tempel betreten möchte, muss man, wie in allen Tempelanlagen üblich, die Schuhe ausziehen.
Als ich den Tempel besucht habe, regnete es. Das war aber im Endeffekt gar nicht schlimm. Durch den Regen und trotz, oder gerade wegen dem den an diesem Tag sehr stürmischen Pazifik, entstand ein für mich sehr beruhigendes und entspannendes Gefühl. Daher sollte man auch bei Regen nicht scheuen, den Yonggunsa Tempel aufzusuchen!
Anreise: Der Yonggunsa Tempel ist nur mit dem Bus zu erreichen. Zunächst nimmt man die U-Bahn Linie 2 bis zur Haeundae Station und geht dort zum Ausgang Nummer 2. Von der fährt der Bus 181 ab. Es gibt auch noch einen Spezialbus, bei dem in der Windschutzscheibe auch ein Schild mit „Yonggunsa Tempel“ angebracht ist (auch hier gilt: im Zweifelsfall den Fahrer oder andere Leute fragen). Die Fahrzeit beträgt, soweit ich mich erinnere, etwa 25 Minuten. Die Tempelanlage liegt etwas außerhalb der Stadt in einer eher ländlichen Gegend. Von der Busstation geht man etwa nochmal 10 – 15 Minuten zu Fuß (es geht bergauf). Alles ist gut ausgeschildert und meistens steigen an dieser Station mehrere Leute aus.
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Shinsegae Department Store: Das größte Einkaufszentrum der Welt
Busan verfügt in der Tat über das größte Einkaufszentrum der Welt: Das Shinsegae Department Store. Dass es sich hier um kein gewöhnliches Einkaufszentrum handelt, wird bereits an dem Nachbau des Trevi-Brunnens im Eingangsbereich klar. Wer hier erst mal nicht primär zum Shoppen her kommt, sondern nur um einen Eindruck vom größten Einkaufszentrum der Welt zu bekommen, der findet im Erdgeschoss auch einen großen Food Corner mit verschiedenen Ständen. Es gibt eine Speisekarte auf Englisch, in der auch steht, was man an welchem Stand zu erwarten hat. Die Preise sind moderat und das Essen hat auch sehr gut geschmeckt!
Auch sonst lässt das Shinsegae Department Store natürlich nicht viel zu wünschen übrig. Hier findet man verschiedene Top Brands, ebenso wie erschwingliche Marken. Das Einkaufszentrum hat aber auch entertainmentmäßig einiges zu bieten. Neben einem Kino und einem Spa-Bereich, befindet sich in dem Gebäude auch eine kleine Eislaufbahn! Ein Rundgang lohnt sich also allemal.
Anfahrt: Das Shinsegae Department Store ist direkt mit der U-Bahn erreichbar. An der Linie 2 befindet sich nur drei Stationen vom Haeundae Beach entfernt die Station Centrum City. Diese ist direkt mit dem Einkaufszentrum verbunden.
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United Nations Memorial
In Gedenken an den Koreakrieg, befindet sich in Busan ein Friedhof der Vereinten Nationen, es ist der einzige UN Friedhof weltweit. Während des Koreakriegs kämpften zwischen 1950 – 1953 viele Ländern der Vereinten Nationen an Seite der südkoreanischen Streitkräfte. Dabei starben geschätzte 40.000 UN-Soldaten, von denen einige auf dem Friedhof in Busan begraben liegen. Auf dem Gelände findet man viele Gedenktafeln und auch eine Erinnerungshalle, in welchem die Geschichten Kriegs und der Opfer beschrieben werden. So lassen sich beispielsweise bis heute Witwen von ehemaligen UN-Soldaten aus den USA und anderen Ländern nach ihrem Tod an der Seite ihrer Männer in Busan begraben. Einige der am Krieg beteiligten Länder haben auf dem Friedhof auch eigene Gedenktafeln aufgestellt. Das Memorial wird auch oft im Rahmen von Koreareisen von vielen Politikern dieser Länder besucht.
Da Ursachen, Verlauf und Folgen des Koreakriegs in deutschen Schulen in der Regel nicht tiefer behandelt werden, ist das UN Memorial in Busan eine gute Gelegenheit, mehr über den Krieg, das Verhältnis von Südkorea zu anderen Ländern und nicht zuletzt über die innerkoreanischen Beziehungen zu erfahren.
Anreise: Das UN Memorial befindet sich in der Stadt und ist mit der U-Bahn gut zu erreichen. Ausstieg ist bei der Station Daeyeon, die auf der Linie 2 liegt. Vom Ausgang Nr. 3 geht man etwa 15 Minuten immer gerade aus, um den UN Friedhof zu erreichen. Außerdem gibt es einen Bus, der von der Daeyeon Station abfährt. An der Bushaltestelle steht, soweit ich mich erinnern kann, auch ein Hinweis auf das UN Memorial.
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Oryukdo Skywalk
Wer das Meer, die Küste oder allgemein die Natur liebt, für den ist ein Spaziergang am Oryukdo Skywalk Pflicht! Der Skywalk liegt im Südosten der Stadt, vor der kleinen Insel Oryukdo und ist eine der bekanntesten Sehenswürigkeiten von Busan. Es handelt sich dabei um eine Besucherplattform an der Küste, deren Boden aus Glas ist. Man kann also unter den Füßen den Pazifik und die Felsen sehen.
Als ich den Skywalk besucht habe, regnete es leider. Daher war der eigentliche Skywalk gesperrt. Dennoch hatte sich der Ausflug mehr als gelohnt! Bereits auf der Besucherplattform vor dem eigentlichen Oryukdo Skywalk hat man einen tollen Blick auf die Küste. Die stürmischen Wellen, die auf die Felsen treffen, zeigen die Kraft des Pazifiks.
Noch mehr Natur bekommt man geboten, wenn man den hinter der Besucherplattform liegenden Garten/Park betritt. Von hier aus geht ein Weg nach oben, der an der Küste entlang führt. Dieser Weg ist am Anfang noch gut ausgebaut, wird dann aber immer erdiger. Man sollte an dieser Stelle also nicht unbedingt das neuste Paar Schuhe benutzen. Auf diesem Weg sind weniger Besucher unterwegs, und man hat von dort aus einen sogar noch besseren Blick auf die Küste und den Wellengang.
Im Prinzip könnte man von diesem Weg zu Fuß bis zum Gwangan Beach spazieren. Eine solche Wanderung würde etwa zwei Stunden dauern, worauf ich allerdings verzichtete, da der erdige Boden bei Regen doch sehr matschig wird ;). Es handelt sich bei dem Pfad aber sicher um eine gute Wanderroute, wenn man eine Abwechslung vom koreanischen Großstadttrubel sucht. Allerdings sollte man hier nur bei Tageslicht unterwegs sein und am besten zu zweit, da der Abschnitt etwas abgelegen und nicht besonders gut ausgebaut ist.
Anreise: Der Oryukdo Skywalk ist nur mit dem Bus zu erreichen. Zunächst fährt man am besten mit der U-Bahn-Linie Nr. 2 bis zur Station Kyungsung University/Pukyong National University. Hier steigt man beim Ausgang 3 oder 5 aus. Als nächstes geht es in den Bus Nr. 27 Richtung Igidae. Der Bus fährt Richtung Küste, wenn ihr also das die Küste sehen könnt, seid ihr im richtigen Bus und schon fast da ;). Ausstieg ist bei der Station Yongho-dong-2 Resident Center. Wenn man sich nicht sicher ist, kann man auch hier nach den Busfahrer nach dem Oryukdo Skywalk fragen, die meisten Busfahrer werden diese Frage verstehen.
Fazit
Busan ist eine tolle Stadt und gefällt vielen Koreabesuchern sogar besser als die Hauptstadt Seoul! In Busan erlebt man das dynamische Großstadtflair und ist trotzdem von viel Natur umgeben. Gerade das Meer, die Strände, die Küstenlandschaft, die Beleuchtung der Brücken und des Zentrum Seomyeon sind etwas, dass man in Seoul nicht findet. Selbst bei Regen wird es nicht langweilig! Busan ist auch ohne Koreanischkenntnisse gut bereisbar, in den U-Bahn-Stationen ist beispielsweise alles auf Englisch ausgeschrieben. Das Busfahren in Busan ist manchmal nicht ganz so einfach, da hier nur wenige Informationen auf Englisch vorhanden sind. Beim Busfahren hilft es definitiv, wenn man zuvor ein bisschen Hangul (das koreanische Alphabet) gelernt hat. Ansonsten gilt auch hier, mehr als in den falschen Bus steigen, aussteigen und wieder umdrehen kann nicht passieren .
Um die gesamten 10 Sehenswürdigkeiten in Busan zu sehen, sollte man etwa 4 Tage einplanen! Ein möglicher Reiseplan, in dem man nicht zu viele Umwege zurückleget, wäre beispielsweise:
- Tag: Haeundae Beach, UN Memorial, Shinsegae Department Store und Gwangalli Beach (Abend)
- Tag: Yonggunsa Tempel, Oryukdo Skywalk und Seomyeon (Abend)
- Tag: Gamcheon Culture Village, Lotte Department Store in Gwangbok und Songdo Skywalk (Abend)
Dieses Programm ist in drei Tagen gut machbar, in vier Tagen ist es natürlich noch einen Ticken entspannter.
Wir hoffen, dass euch dieser Beitrag mit den Top 10 Sehenswürdigkeiten in Busan gefallen hat und auch weiterhilft. Viel Spaß in Busan!
Solltet ihr gerade eine Reise nach Korea planen und nach den schönsten Orten Südkoreas recherchieren, solltet ihr unsere Beiträge über die besten Sehenswürdigkeiten in Jeju Island und Jeonju nicht verpassen. Bei der Reisevorbereitung kann auch ein Blick auf unseren Beitrag über Höflichkeitsregeln in Korea nicht schaden. 😉
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